Editorial 10/2012

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

herzlich willkommen zu einer wieder mal vollgepackten Ausgabe von „Radio-Kurier – weltweit hören“. Zwar werden Ende Oktober die internationalen Auslandsdienste ihre Frequenzen und Sendezeiten auf den Wintersendeplan anpassen, doch für die vorliegende Ausgabe haben noch alle in den aktuellen Rubriken (Hörfahrplan Deutsch, Weltschau & Logbuch) gelisteten Angaben ihre Gültigkeit.

Einer der Fixpunkte der Woche ist – zumindest an den ersten drei Wochenenden eines Monats – für viele Hörer das von Hans Werner Lange gestaltete Medienprogramm „Radiowelt“ der ADDX. Es feierte vor einigen Wochen sein 45-jähriges Bestehen. Jahrzehntelang war die Sendung nur über Radio HCJB via Kurzwelle und beim World Radio Network (WRN) aus London zu hören. Seit rund zwei Jahren bieten wir die Sendung auch als Podcast im Internet an. Dass sich auch hier mittlerweile eine treue Hörergemeinde etabliert hat, zeigen uns die erfreulichen Zugriffszahlen auf die Sendungen.

Mit Radio HCJB sind alle deutschsprachigen Hörerklubs seit Jahrzehnten freundschaftlich und eng verbunden. Dieter K. Reibold hört die Station seit den 1960er Jahren und beschreibt in dieser Ausgabe, wie die Geschichte des Senders auch anhand von Empfangsbestätigungen nachvollzogen werden kann. Lesen Sie seinen Bericht ab Seite 12.

Seit einigen Jahren ist die Medienszene auf Kurzwelle in Bewegung. Die Umorientierung einiger Auslandsdienste und Änderung der Verbreitungswege zeugen hiervon. Auch in dieser Ausgabe bringen wir wieder mehrere Reportagen zum Thema: Kai Ludwig wirft einen Blick auf die wahrscheinlich bevorstehende Schließung der Sendeanlage Calera de Tango, die sich etwa 15 Kilometer südwestlich des Flughafens von Santiago de Chile befindet und in den letzten Jahren von zahlreichen internationalen Programmanbietern als Relais genutzt wurde. In einem weiteren Bericht wirft er einen Blick auf die Sendeanlage Taldom, die sich etwa 100 Kilometer nördlich von Moskau befindet und eines der russischen Hauptsendezentren für DRM-Ausstrahlungen ist. Unser Mitarbeiter Dr. Hansjörg Biener hält uns über den Ausbau der neuen HCJB-Kurzwellenstation Kununurra-2 in Australien auf dem Laufenden.

Bereits im letzten Heft kündigten wir eine schwerpunktmäßige Artikelserie an, die sich mit den Perspektiven für den internationalen Auslandsrundfunk beschäftigen wird. Andy Sennitt, mittlerweile pensionierter Mitarbeiter von Radio Nederland, wirft in einer vierteiligen Serie einen Blick zurück auf die große Zeit der Kurzwelle und wagt auch einen Blick nach vorn. In dieser Ausgabe analysiert er die Bedeutung der Kurzwelle in den 1980er Jahren.

Auch der Lokalfunk darf in dieser Ausgabe nicht fehlen. Hendrik Leuker besuchte diesmal die südlichste Großstadt Deutschlands: Freiburg. Die Stadt ist Heimat von baden.fm, einem der beliebtesten Sender der Region.

Die Technik ist gleich mit zwei Berichten in diesem Heft vertreten. Frank Vettel stellt uns ein nur streichholzschachtelgroßes DSP-Filter „für die Hosentasche“ vor. DSP-Filter sind digitale NF-Rauschunterdrückungssysteme, die die Verständlichkeit von Rundfunksendungen auf Kurz- und Mittelwelle beträchtlich verbessern können, in der Regel mit 150 bis 220 Euro jedoch recht teuer sind. Frank fand im Internet ein leistungsstarkes Modul, das mit rund 70 Euro auch für schmalere Geldbeutel erschwinglich ist. Unser Mitarbeiter Marcel Goerke stand vor der Aufgabe, seinen PKW mit einem brauchbaren DAB+ Empfänger auszustatten. Seine Wahl fiel auf das „Alpine Ezi-DAB“, das baugleich mit dem Pure Highway 300 Di ist. Lesen Sie seinen Erfahrungsbericht ab Seite 26.

Last but not least wirft Daniel Kähler in seiner aktuellen Ausgabe des „Netzfunks“ einen Blick auf Podcasts – nur für „ihn“. Eine kuriose Mischung aus Sendungen, die sich mit Autos, Wrestling und Fußball beschäftigen.

Michael Schmitz