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SWR bestätigt Störungen durch Powerline Communication


SWR bestätigt Störungen durch Powerline Communication

(v. 26.07.2000)

Störungen des Rundfunkempfangs durch Breitband-PLC sind weiterhin ein kontroverses Thema der gesamten PLC-Problematik. Entgegen den „frommen“ Wünschen derjenigen Politiker, die sich für die PLC-Sache stark machen, sieht der Rundfunk in PLC weiterhin eine Gefährdung des Empfangs von Rundfunksendungen, sollte PLC unter den derzeit gedachten Bedingungen eingeführt werden.

In seinem Schreiben vom 25.07.2000 an die „Initiative gegen PLC“ äußert sich Dr. Karl Breithaupt, Südwestrundfunk (SWR). Er bezieht dazu wie folgt Stellung:

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„Ich teile Ihre Bedenken, dass mit PLC technische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine Nutzung der AM-Bereiche einschränken. Die Produktions- und Technik-Kommission (PTKO), verantwortliches Forum bei technischen Entscheidungen von ARD und ZDF, wurde deshalb schon mehrfach bei den zuständigen Behörden vorstellig. Die PTKO stellte sowohl bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) als auch beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) die Position der Rundfunkanstalten zur Frequenzbereichs-Zuweisungsplanverordnung und Nutzungsbestimmung 30, als Teil dieser Verordnung, dar.

Nach vorliegenden Informationen wurde die RegTP durch das BMWi beauftragt, unter Einbeziehung aller betroffenen und interessierten Kreise, die Grenzwerte der Störfeldstärken und die zu ihrer Ermittlung eingesetzten Verfahren zu überprüfen, um bis September 2000 ein konsensfähiges Ergebnis mitzuteilen. Es ist weiter vorgesehen, dass die Nutzungsbestimmung 30 erst zum 01.07.2001 wirksam wird.

Das Institut für Rundfunktechnik (IRT), eine Gemeinschaftseinrichtung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, wurde außerdem durch die PKTO veranlasst, Abschätzungen möglicher Störstrahlungen im LW/MW/KW-Bereich aus Power-Line-Communication (PLC) Netzen durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der Technische Kurzinformation Nr 3/99 des IRT zusammengefasst. Unter den für die Untersuchungen getroffenen Annahmen wird festgestellt, dass bei Einführung von netzbezogenen PLC-Anwendungen deutliche Störungen des LW-, MW-, wie KW-Hörfunkempfangs innerhalb der mit PLC versorgten Räume zu erwarten sind.

Ergänzende Messungen fanden im Raum Stuttgart zusammen mit der Energieversorgung Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk statt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen, dass die Möglichkeit von Störungen durch PLC-Signale auf Netzleitungen nicht auszuschließen sind, der Grad der Störung aber stark ortsabhängig ist (z.B. Dämpfung durch das Erdreich, Ausführung der Indoor-Verteiltechnik).

Das Institut für Rundfunktechnik führte zwischenzeitlich in Zusammenarbeit mit der RegTP zusätzliche Messungen durch und geht davon aus, dass die Ergebnisse dieser Arbeiten einer weiteren, sachbezogenen Diskussion mit den in das Verfahren einbezogenen Behörden und Institutionen förderlich sind.

Ich hoffe jedenfalls, dass diese Maßnahmen zu einem akzeptablen Ergebnis führen, das auch Ihre Initiative zufrieden stellt.“

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Soweit Dr. Breithaupt vom SWR. Wer die PLC-Diskussion bisher aufmerksam verfolgt hat, dem wird nicht entgangen sein, daß die PLC-ler bisher - mit Vorstehendem sogar wissentlich - der Öffentlichkeit diese Störproblematik vorenthalten haben. Messungen, die mit ihnen in Zusammenarbeit durchgeführt wurden, dürften ihnen wohl kaum entgangen sein. Man könnte das durchaus als vorsätzliche Täuschung der Öffentlichkeit durch Verschweigen wichtiger Tatsachen bezeichnen. Die Sache wird noch dadurch verschärft, dass die bisherigen PLC-Experimente gerade nicht die Rundfunkfrequenzbereiche nutzen. Selbst dann sind die Störungen offensichtlich schon erheblich. Wie das erst wird, wenn diese Frequenzbereiche auch noch benutzt werden bzw. wenn der durch Powerline Communication benutzte Frequenzbereich näher an die Rundfunkbereiche heranrückt, kann sich jeder Laie an seinen fünf Fingern abzählen...


V.i.S.d.P.: Martin Hengemühle, eMail: plc@addx.de